aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Torsten Frings (* 22. November 1976 in Würselen) ist ein deutscher Fußballspieler. Er ist defensiver Mittelfeldspieler, wurde aber auch schon als Stürmer und als Libero eingesetzt.
Vereinskarriere
Frings begann seine sportliche Laufbahn im Alter von sechs Jahren bei Rot-Weiß Alsdorf und ab 1988 bei Rhenania Alsdorf.
Von 1990 bis Dezember 1996 spielte Frings bei Alemannia Aachen. Von dort wechselte er im Januar 1997 zum SV Werder Bremen, wo er zum Nationalspieler aufstieg. Von 2002 bis 2004 war Frings bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Zur Saison 2004/2005 wechselte er zum FC Bayern München, wo er zum Mannschaftsstamm gehörte und sich seinen Traum von der Deutschen Meisterschaft erfüllen konnte. Zur Saison 2005/06 wechselte er jedoch wieder zu Werder Bremen. Frings kam laut eigenen Aussagen mit dem Rummel um die Bayernmannschaft und mit der Münchener Mentalität nicht zurecht. Bei Werder gilt Frings zusammen mit Kapitän Frank Baumann, Tim Borowski, Diego und Miroslav Klose als Führungsspieler.
Nationalmannschaft
Sein Debüt in der Nationalmannschaft gab Frings am 27. Februar 2001 in Paris bei der 0:1-Niederlage gegen Frankreich. Beim Konföderationenpokal 2005 trug Frings nach der Auswechslung des eigentlichen Kapitäns (Michael Ballack bzw. Bernd Schneider) erstmals die Spielführer-Binde.
Bei der Fußballweltmeisterschaft 2002 wurde er zusammen mit der deutschen Fußballnationalmannschaft Vize-Weltmeister. Das Finale wurde mit 0:2 gegen Brasilien verloren.
Im Jahr 2004 nahm Frings mit der Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Portugal teil. Besonders herausragend war sein Treffer gegen die Niederlande im ersten EM-Gruppenspiel zum 1:0. Endstand 1:1.
Beim Eröffnungspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gegen Costa Rica erzielte er das Tor zum 4:2 Endstand in der 87. Minute mit einem Fernschuss aus knapp 30 Metern Entfernung.
Nach dem Viertelfinalspiel gegen Argentinien, 5:3 n. E., kam es am Spielfeldrand zu einem größeren Handgemenge zwischen Spielern und Betreuern beider Länder. Frings führte dabei einen Schlag gegen den Argentinier Cruz und wurde deshalb von der FIFA für das Halbfinale gegen Italien gesperrt. Außerdem wurde er zu 5000 SFR Geldstrafe und einem weiteren Spiel Sperre, das für ein halbes Jahr auf Bewährung ausgesetzt wurde, verurteilt. Das Urteil ist trotz einer auf Fernsehbildern erkennbaren Handbewegung zum Gesicht von Cruz umstritten, zum einen weil Cruz gegenüber einer Zeitung erklärt hatte, gar keinen Schlag bemerkt zu haben, zum anderen weil Frings nicht etwa von argentinischer Seite angezeigt wurde, sondern italienische Medien die Sache ins Rollen brachten, nachdem die FIFA zunächst die Ermittlungen gegen deutsche Spieler eingestellt hatte.[1] Frings selbst äußerte sich wie folgt: „Das ist alles Politik. Die Argentinier attackieren uns, ich wehre mich, Italiener regen sich auf. Da wollte die Fifa mit dieser Sperre nur zeigen, dass Deutschland bei der WM im eigenen Land nicht bevorzugt behandelt wird. Deshalb diese Sperre.“[2]
Internationale Pressestimmen waren sich darüber einig, dass die Sperrung von Frings die Chancen der deutschen Mannschaft im Halbfinale geschmälert hat.[3]
Erfolge und Teilnahmen
- EM-Teilnehmer 2004
- Vize-Weltmeister 2002
- WM-Dritter 2006
- Pokalsieger 1999 und Vize-Pokalsieger 2000
- Dritter 2003 mit Borussia Dortmund
- Double 2005 mit Bayern München
Privates
Frings lebt in Lilienthal bei Bremen mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern.
Quellen
- ↑ Spiegel Online: Fifa sperrt Frings fürs Halbfinale
- ↑ Spiegel Online: Zorn nach Suspendierung: Frings attackiert FIFA
- ↑ Spiegel Online: Pressestimmen: „Frings raus, Deutschland stinksauer“
Weblinks